Lage und geologisches Alter
des Bergreviers Hallwangen

Das Bergrevier Hallwangen liegt am östlichen Rand des
„Freudenstädter Grabens“, der in diesem Bereich in NNW-Richtung
verläuft und im SO, etwa auf der Linie Loßburg – Böffingen – Dettlingen allmählich in eine O-gerichtete Struktur umbiegt. Im NW endet der Graben etwa auf der Linie Klosterreichenbach – Igelsberg.
Die Ausdehnungen des „Freudenstädter Grabens“ betragen ungefähr
15 km Länge und 7 km Breite.
In dieser Struktur setzen mehrere Gangführungen auf, wobei nicht nur die Randverwerfungen, sondern auch Störungen in der Grabensohle hydatogen mineralisiert wurden.
Diese hydatogene Mineralführung ist jedoch nur aus dem nach NNW
verlaufenden Grabenstück bekannt. Die Sulfidführung ist fast
ausschließlich auf die Grabenränder beschränkt. Das Alter dieser
Struktur kann mit Carlé (1955) als obermiozän angesehen werden.

Diese Altersangabe fällt in die Periode des Jungtertiär, in dem also der
„Freudenstädter Graben“ entstanden ist. In Zahlen ausgedrückt betrifft
dies etwa den Zeitraum von vor 25 – 10 Millionen Jahren. Zu jener Zeit
breiten sich im europäischen Raum gerade die Säugetiere aus – der
Mensch kommt erst „etwas“ später. Dies unter der Annahme, dass die
Erde etwa 4 – 5 Milliarden Jahre alt sein dürfte, und dass es erst seit
etwa 570 Millionen Jahren Leben auf unserem Planeten gibt, ein
verschwindend geringer Zeitraum.
In den nach der Bildung der Nordschwarzwälder Landschaft folgenden
10 Millionen Jahren hat sich dann der Mensch entwickelt. Die
Einführung der Zeitrechnung im Abendland geht von Christi Geburt aus
– jene 10 Millionen Jahre (die auch wohl heute noch „andauern“) liegen
demnach mehrheitlich „vor der Zeitrechnung“ (= v.d.Z.) bzw. „vor Christi Geburt“ (= v.Chr.) und erst 1075 Jahre „nach Christi Geburt“ (= n.Chr.) taucht erstmals der Name „Hallwangen“ auf.
Die Menschen sind mittlerweile fähig, schriftliche Zeugnisse ihrer Existenz zu hinterlassen.
So wird in einer Urkunde vom 9. Oktober 1075 der Ort Hallwangen als
„Haldewang“ (später „Haldewanck“) erstmals urkundlich erwähnt. Die
Bedeutung des Namens setzt sich aus hall = halde = Abhang und wang
= Wiesenaue zusammen. Die Urkunde wurde ausgefertigt, als das
Kloster Hirsau mit König Heinrichs IV. Bestätigung wiederhergestellt
wurde und anlässlich dieses Vorgangs u.a. der Hallwanger (Ritter)
Rudolfus de Haldewang anwesend war und deshalb in der Zeugenliste
erscheint.