2004 » Ausbau des Eingangsbereichs des Hauptfahrstollens "Irmgardsglück"
Fehlende Geldmittel und gesundheitsbedingte personelle Ausfälle lassen den Ausbau des Eingangsbereichs des Hauptfahrstollens weiterhin nur langsam voran kommen.
Im Oktober 2003 leistet sich der Verein einen eigenen Stromanschluss. Die Zuführung wird in Eigenarbeit ausgeführt, und seit dem 29. Nov. 2003 fließt "eigener" Strom. Seit 1998 wurde der Strom gesponsert.
Im Frühjahr 2003 wird die Genehmigung für den Bau eines Blockhauses freigegeben. Es soll als "Empfangs- und Ausstellungsraum" für die Besucher dienen. Unverzüglich wird mit dem Bau begonnen (Mai 2003), und am 5.12.2003 kann Richtfest gefeiert werden.
2003 » Neuer Anbau an die vorläufige Bergwerkshütte
Die vorläufige Aufenthalts- und Gerätehütte erhält einen neuen und stabilen Anbau. Mit gesponsertem Holz und dem von der Bauabteilung der Heinrich-Schickhardt-Schule in Freudenstadt vorgefertigten Fachwerkteilen ist der Anbau bald errichtet.
2002 » Absicherung des Eingangs des Hauptfahrschachtes "Irmgardsglück"
Die örtlichen Gegebenheiten zwingen dazu, eine Firma mit Abstützarbeiten im Bereich des Eingangs zum Hauptfahrschacht zu beauftragen. Es werden zahlreiche Bohrungen vorgenommen und Stahlbetonstützen zur Absicherung des Geländes eingebaut (5/2002). Diese Maßnahmen verschlingen allerdings die gesamten Geldmittel, die dem Verein zur Verfügung stehen.
Weiterführende Absicherungsmaßnahmen im Eingangsbereich mit Beton
2001 » Öffnung und Entwässerung des Hauptfahrschachtes
Eine erste Besprechung mit Vertretern der Stadt und Ing.-Büro Eppler (1/2001) signalisiert grünes Licht für die Entwässerung des unteren Hauptfahrschachtes in die vorhandene Entwässerungsleitung. Es folgen schwierige Arbeiten zur Findung der früheren Bergwerksentwässerung unter den inzwischen darüber gebauten Garagen unterhalb des Hauptfahrschachtes (8/2001). Die für die Entwässerung notwendigen Anschlüsse können zu Jahresende (11/2001) verlegt werden.
Nach Öffnung des Hauptfahrschachtes und Senkung des Wasserspiegels kann der Hauptfahrschacht erstmals am 8.12.2001 befahren werden. Die Haspelkammer (= motorisch oder mit Muskelkraft angetriebene walzenförmige Vorrichtung zum Bewegen von Lasten, besonders den Förderwagen, durch Aufwickeln bzw. Entrollen von Seilen) und der weiterführende Stollen (ca. 100 m) wird bestaunt, das Gebirg steht sicher, voraussichtlich sind in diesem Bereich keine Absicherungsmaßnahmen notwendig. Innerhalb der Haspelkammer (Durchmesser ca. 12 m) sieht man den Abgang des 51 m tiefen Förderschachtes (= horizontaler oder vertikaler Transportschacht) und des Fahrschachtes (= Schacht zur Begehung des Stollens) unter Wasser stehen. Jedoch wird das auftretende Wasser, 6 Liter/Sekunde an trockenen Tagen, noch länger ein Problem bleiben. Um dieses gemeinsam in den Griff zu bekommen, gibt es eine Besprechung mit Vertretern der Stadt, des Landratsamtes – untere Wasserbehörde, des Abwasserzweckverbandes und Ing.-Büro Eppler (12/2001).
2000/01 » Errichtung der Wetterschacht-Schutzhütte
Neben den nun laufenden Besucherführungen ist zunächst das wichtigste Projekt die Errichtung einer Wetterschacht-Schutzhütte. Mit Hilfe von Freunden aus der Zimmerer- und Maurerzunft wird manchmal bis spät abends gebaut, und am 3. März 2001 feiert man Richtfest. Dank sei allen Mitarbeitern, die daran mitgearbeitet haben, das Holz wurde zum größten Teil gesponsert, die Ziegel auch, selbst die Kupferbleche und Dachrinnen, vom Meister persönlich gerichtet, wurden dem Verein kostenlos überlassen!
27.05.2000 » "Himmlisch Heer" als Besucherbergwerk
Im Mai 2000 ist es dann soweit: Am 27. und 28. Mai 2000 wird im Rahmen einer festlichen Einweihungsfeier der Stollen „Himmlisch Heer“ als Besucherbergwerk geöffnet. Besucher können ab jetzt wenigstens einen Teil des historischen Stollens besichtigen. Bei den Festlichkeiten können zahlreiche Ehrengäste und politische Prominenz begrüßt werden.
Leider hat sich die „Landschaft über Tage" verwandelt. Am 26. Dezember 1999 wütete der Orkan „Lothar" über dem Schwarzwald; die meisten Bäume im Silberwald sind ihm zum Opfer gefallen.
Das Bild um den Eingangsbereich hat sich grundlegend verändert. Der schöne Silberwald fehlt. Es kann noch nicht gesagt werden, in welchem Umfang sich dieses Naturereignis zum Schaden oder Nutzen für den Himmlisch-Heer-Stollen auswirken wird.
Neue Welten öffnen sich ab Juli 1999 auf den nächsten 130 Metern unter Tage in südlicher Richtung. Größere Flächen mit blauen und grünen Spuren erschließen sich den Bergleuten. Diese unerwartete Farbenpracht unter Tage sind Höhepunkte, die motivieren und das wochenlange Ausräumen vergessen lassen.
Ab Mai 1999 beginnt ein neuer Abschnitt bei der Erschließung: Der Wetterschacht, welcher vom Steinbruch 23 Meter in die Tiefe führt, soll ausgeräumt werden. Das ist nicht ganz einfach: Zur Absicherung gegen Unfälle und Abstürze sind im Rahmen von Straßenbau-Maßnahmen große Felsbrocken eingebracht worden, jetzt müssen diese wieder in mühevoller Schwerstarbeit hochgeholt werden.
Durch finanzielle Unterstützung der Stadt Dornstetten kann eine Spezialbohrmaschine eingesetzt werden. Über dem Schacht wird ein Dreibock mit Seilwinde und Dieselmotorantrieb errichtet. Eine Gruppe von 8 bis 10 Mitgliedern des Fördervereins zieht nun Steine, Schutt und Geröll mit einem umgebauten 50-Liter-Mülleimer hoch, da sich die zur Spezialmaschine gehörenden Meisel- und Hebewerkzeuge, bedingt durch die 60°-Neigung des Schachtes, nicht einsetzen lassen.
Am 12. Juni 1999 wird die Stollensohle (= der Boden des Stollens) erreicht. Nun gilt es, den Schuttkegel zu beseitigen und den fortführenden Stollen vom Haufwerk (= durch Hauen entstandener Schutt) zu säubern. Mühevoll ist dann der Durchstieg zum weiterführenden Südstollen. Er führt durch Schwemmsand und herabgefallene Steine und ist oft nur 60 cm hoch. Mit einem größeren Transportbehälter dauert dieses noch einmal vier Wochen.
1998 » Stromversorgung und Beleuchtung des Stollens
Auch für die elektrische Energie wird ein Kostenträger gefunden. Die benachbarte Baufirma hat dem Bergwerk vom ersten Tag an einen kostenlosen Stromanschluss von ihrem Betriebsgelände aus zur Verfügung gestellt. Bis sich der Verein eine eigene Stromversorgung leisten kann, werden wohl noch Jahre vergehen. Nachdem der Stollen nun „unter Verschluss" ist, wird die Stromversorgung über ein Erdkabel installiert. Man versenkt die Kabel in Schutzrohren im Stollenboden, damit der schön behauene Gang vom „Kabelsalat" verschont bleibt. Der Stromverteiler hinter dem Stollentor und das entsprechende Befestigungsmaterial wird gesponsert. Auch installiert eine Hallwanger Elektrofirma kostenlos die Anlage. Im Herbst 1998 werden Niedervolt-Lampen im Stollen montiert.
1998 » Sandsteine und Gitter für einen attraktiven Stollenmund
Der Stolleneingang soll besonders attraktiv wirken. Sandsteinfindlinge aus dem Silberwald und behauene Formsteine bilden den neuen Stollenmund. Auch ein schmiedeeisernes Tor verschließt bald den Stolleneingang (1998).
1997 » Beton-Ummantelung des Holzverbaus am Stollenmund
Beim ersten Besuch des Bergamtes wird der Wunsch geäußert, den Holzvorbau mit einem Betonmantel zu umhüllen. Auch der Eingangsbereich soll einen Betonmantel erhalten. Die Arbeit wird in Angriff genommen. Sechs Unentwegte sind auf der Baustelle, und sie schaufeln den Beton dorthin, wo das Transportband nicht hinreicht. Die Materialkosten für den Beton hat dankenswerterweise die Stadt Dornstetten übernommen.
Für die regelmäßigen Arbeiten wird dringend eine Bauhütte gebraucht. In Freudenstadt müssen im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen einige Gartenhütten weichen. Der Verein darf eine dieser Hütten abbrechen (Herbst 1997), um sie dann im Silberwald als vorläufige Aufenthalts- und Gerätehütte wieder aufzubauen.
Inzwischen wird das von der Stadt Dornstetten gestiftete Rundholz für die „Stempel" angefahren. Um einen ebenerdigen Zugang, den künftigen „Stollenmund", zu gestalten, muss ein Holzvorbau in Form von „deutschen Türstöcken" hochgezogen werden. Im Juli 1997 kann mit der Arbeit begonnen werden.
Mit einem Bagger wird in wenigen Tagen in sechs Metern Tiefe eine Entwässerung verlegt. Man atmet auf, die größte Sorge gehört bald der Vergangenheit an. Mit neuem Arbeitseifer wird in den ersten 25 Metern des Stollenbodens eine Entwässerung verlegt und mit Splitt aufgefüllt. Von nun an kann man trockenen Fußes in den Berg gelangen.
1996 » Säuberung und Sicherung des vorhandenen Zugangs
Erstes Ziel des gegründeten Fördervereins ist es, den vorhandenen Zugang zu säubern und zu sichern (ab 7/1996). An Helfern mangelt es erfreulicherweise nicht. Mit Eimerketten, mit Schubkarren, oft bis zu den Knien im Wasser stehend, arbeiten sie. An Samstagen herrscht ein emsiges Treiben im Silberwald. Nun steht der Winter an. Nach Regen und Schneeschmelze steht der Stollen voll mit Wasser. Man erinnert sich an die Chronik. Da wird immer wieder berichtet, dass der Abbau wegen Wassereinbruchs eingestellt werden musste. Das jetzige Wasserproblem hat seine Ursachen in jüngster Zeit: Alles Regenwasser ist bisher bewusst in den Wetterschacht des Steinbruchs geleitet worden, dort wächst es dann gelegentlich zu einem richtigen Wasserfall an. Kurzfristig kann Abhilfe nicht geschaffen werden. Vor jedem Arbeitseinsatz muss das Wasser hochgepumpt werden - meistens ist „die Baustelle" nach einem kräftigen Regen regelrecht „abgesoffen".
Nach der Befahrung (= Begehung, Inspizierung) des Stollens im Juli 1996 zeigt sich folgende Situation: Zu dem alten oberen Stollen gehört ein Querschlag (= Stollen, der quer zu den Schichten verläuft) von 80 Metern Länge, der aber wegen seiner geringen Breite nicht als Fördergang (= Transportgang für Erze) einzuordnen ist. Nach den ersten 15 Metern im Hangschutt, flankiert von brüchigen Sandsteinplatten, stößt man auf einen bergmännisch vorangetriebenen Stollen. Dieser wurde mit Schlägeln (= schwerer Hammer, Fäustel) gehauen und trägt noch Eisenspuren. Er ist wohl ins 16. Jahrhundert einzuordnen. Am Anfang der Mineralzone verbreitert sich der Stollen, Reste von Sprenglöchern stammen aus den Jahren 1937/38. Damals im III. Reich fanden Untersuchungen im Rahmen des „Vier-Jahres-Planes" statt. Zu jener Zeit war das Grubenfeld an die Firma Georg Giesches Erben aus Hamburg, vormals Breslau, verpachtet. Zu einem Abbau ist es nie gekommen. Der Pachtvertrag wurde 1954 aufgelöst. In der Abbaustrecke erstreckt sich im eisenerzdurchsetzten Schwerspat ein etwa vier Meter hoher Hohlraum. Im oberen Bereich setzt sich ein 18 Meter langer Suchgang fort. Ständiges Tropfwasser lässt auf eine sich nach oben fortsetzende Bruchspalte schließen. Ein weiterer Suchgang endet im toten Gestein (Erzleere). Im verfallenen Abgang zu den unteren Stollen staut sich das Wasser. In Regenzeiten schwillt hier der Wasserstand stark an. Das Wasser sammelt sich in dem Teil des Stollensystems, den die Vereinsmitglieder eigentlich gesucht haben und den man als Fernziel auch aufwältigen (= wieder zugänglich machen) will. Die Wände sind hier teils mit schneeweißem Baryt, teils mit verschiedenfarbigen Eisen- und Manganoxiden gezeichnet. Sie sind durchzogen von grünlichen Adern - Malachitspuren - und von grauschimmernden Einschlüssen - Fahlerz. In südlicher Richtung der Bruchzone verhindert ein Schuttkegel des nach oben in den Steinbruch führenden Wetterschachtes (= zur Belüftung der unterirdischen Grubenanlagen genutzter Schacht) das Weiterkommen. Das dahinter liegende Geheimnis soll der Berg noch bis zum Juli 1999 hüten.
Im Mai 1996 erfolgt die Baufreigabe und am 19. Juli 1996 ist es dann soweit: der Stollen soll geöffnet werden.
Der verstorbenen Sepp Plankovits hatte die letzten zugänglichen Stollenteile nach 1945 durchforscht, war selbst aktiver Mineraloge und hat seine Fundstücke später in einer Ausstellung im Rathaus Hallwangen öffentlich zugänglich gemacht. 1971 sollte das Grubengelände mit Bauaushub verfüllt werden. Bevor dieses geschah, hatte Sepp Plankovits den letzten Einstieg mit einer Sandsteinplatte markiert und auf einer Handskizze mit Maßen versehen. Er ahnte wohl nicht, dass daraus einmal ein Neuanfang werden könnte, den seine Tochter Erna Märgner - Jahrzehnte später - nunmehr anführt.
An der von Plankovits überlieferten Stelle, bringt die Baggerschaufel etwas Unrat und viel Humus zutage. Hier haben die Anwohner bisher ihre Gartenabfälle abgekippt. Bereits nach zwei Stunden kommt die oben erwähnte Sandsteinplatte zum Vorschein. Bald darauf wird auch die Oberkante des gesuchten Stollenmundes (=Ausgang des Stollens) mit angeschwemmter Erde sichtbar. Der erste Augenschein zeigt einen völlig intakten Stollen.
In den folgenden Wochen der Anfangsbegeisterung, in denen der Stollenmund freigeräumt wird und echte Pionierarbeit geleistet werden muss, sind viele Helfer vor Ort.
Noch im Jahre 1994 zeigte der Hallwanger Ortschaftsrat Interesse an dem Vorhaben, das Bergwerk zu öffnen, und Ortsvorsteher Kübler brachte den Gedanken ein, einen Förderverein zu gründen. Am 18. Mai 1995 lud die Ortschaftsverwaltung die Öffentlichkeit zu einem Informationsabend in die Hallwanger Turn- und Festhalle ein. Nach Vorstellung und Diskussion des Projekts, sprach man sich mehrheitlich für die Gründung eines entsprechenden Fördervereins aus. Auch der Südwestfunk kam in den Silberwald und drehte eine Reportage über das Vorhaben, den Silberstollen zu öffnen. Bei dieser Gelegenheit wurden Ereignisse aus den letzten Kriegstagen 1945 wieder wach. Viele Hallwanger Bürger hatten vor den Tieffliegern Schutz im Bergwerksstollen gesucht, und beim Einmarsch der Franzosen flüchteten viele Menschen aus Angst vor Gewalttaten ebenfalls dorthin. Am 14. September 1995 wurde in der Turn- und Festhalle Hallwangen der neue Verein gegründet. Er heißt: „Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen e.V.". Spontan unterschrieben 63 Personen ihre Beitrittserklärung. Am 2. März 1996 wird eine Grab- und Schürfgenehmigung beim Verbandsbauamt in Dornstetten beantragt. Es folgen Verhandlungstermine mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem Landesdenkmalamt, der Naturschutzbehörde und dem zuständigen Forstamt.
Der Stein wurde am 19. November 1994 durch Willi Haug ins Rollen gebracht. Er war Mitglied des Vereins „Historischer Bergbau Freudenstadt", und deren Sammlergruppe suchte übertägig (= oberhalb der Erdoberfläche) auf überwachsenen Halden nach Belegstücken aus dem abgegangenen Bergbau. Typische Gangartmineralien, wie sie an der Westrandverwerfung bei Freudenstadt auftreten, wurden auch an der östlichen Verwerfungszone bei Hallwangen gefunden: Schwerspat mit verschiedenfarbigen Eisenoxiden durchsetzt, Quarznester mit bis zu 5 mm hohen, klaren und milchigen Kristallen, Sekundärminerale von Kupfer und Malachit, Azurit und Mixit. Als ortskundiger, gebürtiger Hallwanger richtete Willi Haug eine Anfrage an die Hallwanger Ortschaftsverwaltung, ob Interesse an einer Stollenöffnung bestehe. Auch war in den letzten Jahren immer wieder von privater Seite und vom Kurverein ein entsprechender Anlauf gestartet worden.