Kurzgeschichte des Bergwerks

Grube „Himmlisch Herr“ und „Irmgards Glück“

Die Geschichte des Bergbaus in Hallwangen reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der Erzabbau im Nordschwarzwald erstmals urkundlich erwähnt wurde. Spätestens im Jahr 1519, während der Verbannung von Herzog Ulrich, wurde in Hallwangen ein vielversprechender Silbergang entdeckt. 1551 berichtete der Bergrichter Haubensack erstmals detailliert über bergbauliche Aktivitäten vor Ort, und 1558 bestätigte der Kartograph Dr. Georg Gadner die Qualität der Erzvorkommen.

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Bergbau zunächst positiv, wie die Beschäftigung von vier Bergarbeitern 1560 zeigt. Doch bereits 1564 legte ein Wassereinbruch die Grube still, und Ende des 16. Jahrhunderts schwand ihre Bedeutung. Erst 1723 wurde der Bergbau unter dem Namen „Himmlisch Heer“ wiederbelebt, jedoch 1726 erneut wegen Wassereinbrüchen aufgegeben.

Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, den Betrieb wiederaufzunehmen. Zwischen 1850 und 1860 wurde Schwerspat für Bleiweißfabriken abgebaut, und 1891 lobte der Geologe Sandberger die Qualität der Fahlerze. 1908 wurde die Grube in „Irmgardglück“ umbenannt, doch nach einer kurzen Phase des Abbaus mit bis zu 10 Tonnen Schwerspat täglich wurde der Betrieb 1912 wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden das Gelände und die Grube mehrfach ohne Erfolg neu beantragt. 1916 erwarb Adam Höhler das Grubengebäude und wandelte es in das Kurhaus Waldeck, die heutige Hallwang-Klinik, um. In den 1930er- und 1940er-Jahren kam es zu weiteren Anträgen und Diskussionen über die Nutzung der Grube, insbesondere als Luftschutzraum während des Zweiten Weltkriegs.

1971 wurde das Grubengelände schließlich mit Bauaushub verfüllt. Zuvor markierte der Mineraloge Sepp Plankovits den Stolleneingang. 1994 unternahm Willi Haug die ersten Schritte, den verschütteten Eingang wiederzufinden und zu öffnen.