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Geschichte der Grube "Himmlisch Heer"
---  13. bis 20. Jahrhundert ---
Historisches Silber-, Kupfer- und Schwerspatbergwerk Hallwangen
Kurzform

Einen Teil der Geschichte des Hallwanger Bergwerks findet man als Wandmalerei an der Fassade der Grundschule in Hallwangen.

 

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13. Jahrh.

Älteste urkundlich erhaltene Nennung von Bergbau im Nordschwarzwald.
Auch in Hallwangen wurde nach aktuellem Forschungsstand zu dieser Zeit schon Erz abgebaut.

1519        
   - 1534

Herzog Ulrich muss das Land verlassen und lebt in Verbannung.
In dieser Zeit der kaiserlichen Zwischenregierung wird in Hallwangen ein 4-löthiger Silbergang gefunden.

1551

Erste gesicherte Nennung bergbaulicher Tätigkeit in Hallwangen in einem Bericht des Bergrichters Haubensack aus der elsässischen Bergbaustadt Markirch im Lebertal.

1558

Der Bergsachverständige und Kartograph Dr. Georg Gadner bescheinigt im Auftrag von Herzog Christoph der Hallwanger Grube ein gutes Erzvorkommen.

1560

4 Häuer sind im Bergwerk beschäftigt.

1564

Die Grube liegt wegen Wassereinbruchs still.

1597

Hallwangen wird in einem Verkündungsschreiben Herzogs Friedrich I. über "allgemeine Bergfreiheit" erwähnt.
Die Grube scheint jedoch nicht mehr nennenswert genutzt zu werden.

1723

Der Bergbau der Hallwanger Grube wird unter dem Namen "Himmlisch Heer" wieder aufgenommen.
Der Alpirsbacher Bergmeister Moyses erwähnt einen Spathgang, der Silber- und Kupfererz führt.

1726

Die Grube wird wegen wiederholtem Wassereinbruchs aufgegeben.

1750

Erfolglose Versuche, den Bergbau wieder aufzunehmen.

1791

Bergrat Widmann kann die Grube nicht befahren, weil sie verfallen ist.

1850/60

Abbau von Schwerspat für Bleiweißfabriken.

1891

Der Geologe Sandberger äußert sich über die Grube und ihr Erzvorkommen (33,89 % Kupfer und 1,37 % Silber in den Fahlerzen).

1908

Umbenennung der Grube "Himmlisch Heer" in "Irmgardglück" durch die Gewerkschaft Irmgardglück aus Gotha.
Die Gewerkschaft baut Schwerspat ab (10 t / Tag).

1910

8 Personen sind in der Grube beschäftigt.

1911

Übernahme der Grube durch die Süddeutsche-Erzbergbau-Gesellschaft.

1912

Ein rapider Rückgang der Erze führt jedoch zur Unwirtschaftlichkeit und Einstellung der Arbeiten.

1916

Adam Höhler, 1909 als Maschinenmeister bei der Gewerkschaft Irmgardglück tätig, kauft das Grubengebäude und wandelt es in das Kurhaus Waldeck um; heute Hallwang-Klinik.

1923

Der Ingenieur Leo Werner Nieland aus Berlin beantragt das Mutungsrecht auf Fahlerze.
Er nennt die Grube "Nieland I", es kommt jedoch zu keinem Erzabbau.

1937

Die Firma Georg von Giesches Erben, Hamburg, legt eine Mutung auf Fahlerze ein.
Auch jetzt kommt es zu keinem Erzabbau.

1944

Die Firma Ernst Giebeler, Siegen, strebt einen Schwerspatabbau an.
Es gibt Kontroversen, da das Bergwerk zwischenzeitlich als Luftschutzraum genutzt wird.
Nach Kriegsende verzichtet die Firma Giebeler auf die Nutzung des Bergwerks.

1971

Das Grubengelände und der Grubeneingang wird mit Bauaushub verfüllt.
Zuvor hat jedoch der Mineraloge Sepp Plankovits, der den Stollen nach Mineralien durchforscht hatte, den Einstieg mit einer Sandsteinplatte markiert und in einer Zeichnung festgehalten.

1994

Die ersten Anstöße erfolgen durch Willi Haug, den Stolleneingang zu suchen und zu öffnen.

14.09.1995

Gründung des Vereins "Förderkreis historischer Bergbau Hallwangen e.V.".
In Eigenarbeit macht der Verein einen Teil des Stollens wieder begehbar.

27.05.2000

Eröffnung des Besucherbergwerks Grube "Himmlisch Heer".

 

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